Brauchtum in Kroatien
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Hochzeitsbräuche
Die Hochzeit ist in Kroatien ein Riesenspektakel und gleichzeitig auch Heiratsmarkt. Es kommen Verwandte aller Grade zusammen, so dass sich nicht selten die Paare kennenlernen, die einmal selbst vor den Traualtar treten werden.
Schon die Verlobung ist ein großes Ereignis. Sie ist eine Art Junggesellinnen-Abschied der Braut und wird im Haus ihrer Familie gefeiert. Die Braut lädt dazu nur ihre eigenen Verwandten und Freunde ein. Am Tag der Hochzeit treffen sich dann die Verwandten und Freunde der Braut im Hause der Brauteltern, die Verwandten und Freunde des Bräutigams werden bei ihm zuhause erwartet. Unverheiratete Mädchen stecken den Ankömmlingen eine verzierte weiße Hochzeitsnadel an, auf traditionelleren Hochzeiten eine Nadel mit Rosmarin und einem Bändchen in den Landesfarben. Nach Kaffee, Kuchen und Musik trifft man dann im Haus der Braut zusammen, die vom Bräutigam mit dessen Angehörigen abgeholt wird. Unter lautstarkem Hupkonzert geht es schließlich zur Kirche. Nach der Trauung wird dem Brautpaar bereits in der Kirche gratuliert.
Die Hochzeitsfeier findet dann in einem Hotel- oder Restaurantsaal statt. Serviert werden kalte Käse- und Wurstplatten (Meza) und ein Gängemenü mit Spanferkel oder Lamm. Dazu gibt es natürlich jede Menge Sljivovica (kroatischer Pflaumenschnaps). Die Braut geht derweil mit ihrer Trauzeugin durch die Reihen, begrüßt jeden Gast noch einmal einzeln und stößt mit ihm an. Die Gäste legen Kuverts mit Geld und Glückwunschkarten auf das Tablett, das die Trauzeugin hält. In ländlicheren Gegenden ist es übrigens noch üblich, dass sich auf dem Tablett bereits ein Apfel befindet, in dem Dukaten stecken. Diese Goldtaler haben die Brauteltern für das Paar gespart, sie demonstrieren damit den finanziellen Wohlstand der Familie. Auch die engsten Verwandten des Paares stecken dann an Stelle von Geld oft Dukaten in den Apfel. Eine Liveband spielt Musik und man tanzt den Kreistanz Kolo oder Partnertänze. Kurz vor Mitternacht wird's dann nochmal spannend. Zunächst muss das Paar gemeinsam die Hochzeitstorte anschneiden und sich gegenseitig mit den ersten Stücken füttern. Dann setzt die Braut ihren Fuß auf einen Stuhl und zieht ganz langsam ihren Rock bis zum Strumpfband hoch, das der frisch angetraute Ehemann mit den Zähnen auszieht. Das laut beklatschte Spektakel hat nicht nur einen voyeuristischen Grund. Denn das Strumpfband wirft der Bräutigam in die Reihen der unverheirateten Männer, während die unverheirateten Mädchen sich für den Brautstrauß aufstellen. Das Mädchen, das den Brautstrauß fängt, und der Junge, der das Strumpfband ergattert, müssen miteinander tanzen - und wie gesagt: eine kroatische Hochzeit ist ein Heiratsmarkt par excellence....
Um Mitternacht verschwindet die Braut schließlich, zieht sich um und kehrt in einem Abendkleid zurück, in dem es sich wesentlich angenehmer bis in die Morgenstunden feiern lässt.
Osterbräuche
Ratschen und Klappern
Einer der sehr alten Bräuche besteht darin, Ratschen und Klappern zu basteln. Er ist in Mitteldalmatien und auf Konavlje am weitesten verbreitet. Dabei unterscheiden sich die hergestellten Ratschen und Klappern von Gegend zu Gegend. Auf der Insel Krk sehen sie folgendermaßen aus: Am Ende eines 30 cm langen Holzbrettchens, von der Breite eines Bücherregals, sind Metallplättchen befestigt, die über den Bretterrand hinaushängen und so durch Heben und Senken der Klapper laute Geräusche produzieren. In anderen Gegenden werden die Klappern so gemacht, dass am Ende eines Holzbretts ein kleines Rad montiert wird. Es ist mit Metallzähnen und Trommeln verbunden, die sich während der Fahrt drehen und dadurch klappern.
Wein trinken
Dieser Brauch wurde schon vor langer Zeit gepflegt und man hat ihn bis heute nicht vergessen. Weil man nämlich früher einmal glaubte, dass Wein sich im Körper in Blut verwandelt und so den Weintrinker stark und gesund macht, war es zu Ostern geradezu erwünscht, so viel Wein wie möglich zu trinken und sich dadurch zu kräftigen. Auf dem Festtagstisch gab es deshalb Wein im Überfluss und man trank ihn selbstverständlich ohne Wasser! Aufzeichnungen von der Insel Brac bezeugen, dass die Inselbewohner neben anderen Speisen auch Bakalar (Stockfisch) und Kohl zu Ostern zubereiteten. Ein Essen, das durstig macht, weshalb die Hausherrn und ihre Gäste sehr viel trinken mussten. Es ist auch festgehalten worden, dass ein Bewohner der Insel Brac bei einer Osterfeier 10 l reinen Wein getrunken hat!
Flechten von Zweigen
Da an der Adria Palmen nicht besonders verbreitet sind, benutzt man zu diesem Zweck am häufigsten Olivenzweige und Blumen. Die Chroniken der Stadt Split vermerken allerdings, dass sich einmal die einzige Palme der Stadt in einem Garten vor dem Haus eines bekannten Spliter Bürgers befand, wo sich zur Osterzeit die Bürger wegen der Palmwedel versammelten. Die Bürger der Insel Brac machten Folgendes: Sie holten mit ihren Schiffen bereits vor Ostern Palmwedel von der Insel Vis, auf der Palmen gut gedeihen. Zu Hause angelangt, verteilten sie die Palmwedel. Diese wurden mit einem Kreuz oder mit einem Kranz aus Schleifen und Blumen geschmückt. Diese Fertigkeit schätzte man so sehr, dass man für einen so geschmückten Zweig ein Osterbrot und 20 verschiedenfarbige Eier eintauschen konnte. Auf der Insel Korcula und in der Umgebung von Sibenik macht man aus Olivenzweigen Kränze und die Bewohner Istriens formen aus Zweigen Kränze mit einem Kreuz.
Eier färben
Es existieren verschiedene Arten, wie man Ostereier verzieren kann. Die bekannteste unter ihnen sieht folgendermaßen aus: Man begießt die Ostereier mit heißem flüssigen Wachs und bearbeitet sie dann mit einem Griffel. Nach dem Färben entfernt man das trockene Wachs, sodass die Schmuckzeichnungen übrig bleiben. Bevor es Kunstfarben gab, färbte man die Eier, indem man sie zusammen mit Zwiebelschalen, Bohnen, Wurzeln und Gras kochte. Damit sie ihren besonderen Glanz bekamen, rieb die Hausfrau sie, bevor sie in den Korb gelegt wurden, mit einem fettigen Tuch ein. Im kontinentalen Kroatien wurden mit einem kleinen Messerchen Verzierungen in die Ostereier eingeritzt, die man dann noch weiter mit Seide und Wollfäden schmückte. Es gab noch eine dritte Art, wie man Ostereier verschönerte. Man zeichnete mit Ameisensäure, die die Farbe auffrisst, auf gefärbte Eierschalen und hinterließ so auf den farbigen Eierschalen Verzierungen. Die Ostereier im Süden Kroatiens werden normalerweise rot gefärbt und besitzen weiße Verzierungen in der Form von Sternen oder Rosetten, während man in den anderen Gebieten Kroatiens Linien auf die Ostereier malt sowie Pinienzweige, Blumen, Kreise und Spiralen. Schließlich gibt es noch einen weiteren Brauch, der mit den Ostereiern zusammenhängt - der sogenannte "Ostereierhagel". Jeder nimmt sich aus dem Eierkorb ein Osterei heraus und klopft damit auf die Eier der anderen. Sieger ist derjenige, dessen Ei in möglichst vielen Kämpfen heil geblieben ist.
Weihnachtsbräuche
Weihnachten wird als ein christlicher Feiertag in jedem Land auf eine besondere Weise gefeiert. Gerade deshalb ist Weihnachten Bestandteil des kulturellen Erbes derjenigen Völker, die dieses Fest feiern. Hier ein Einblick, wie man in Kroatien früher Weihnachten gefeiert hat und wie man es heute noch feiert.
Geschenkbräuche
Die Vorbereitungen auf den großen Feiertag beginnen mit Geschenkbräuchen, die mit dem Nikolaustag (6. Dezember) und dem Tag der heiligen Lucija (13. Dezember) zu tun haben und bereits seit dem 11. Jahrhundert gepflegt werden. Am Tag der heiligen Lucija ist es Brauch, dass jemand, der in ein weißes Laken eingehüllt ist, von Haus zu Haus geht und den Kindern getrocknete Feigen, Mandeln, Nüsse und Äpfel schenkt oder aber die vorlauten Kleinen erschreckt. Ungezogene Kinder finden unter ihrem Kopfkissen eine Rute, die sie ermahnen soll, sich zu bessern. In der heutigen Zeit übernimmt diese Aufgabe der Heilige Nikolaus, der in die Stiefel der Kinder Süßigkeiten steckt, während sein Gehilfe Krampus die Ruten verteilt. Das alte traditionelle Weihnachtsgeschenk in Kroatien waren verzierte Äpfel, die man božićnica (von kroat.: božić = Weihnachten) nannte. Die Mädchen bekamen diese božićnica von den jungen Männern geschenkt.
Weihnachtsweizen
Ein Brauch, der sich bis heute erhalten hat, ist das Säen von Weihnachtsweizen als Symbol der Erneuerung des Lebens und der Fruchtbarkeit. Dieser Brauch existiert nur noch in Portugal, im südlichen Italien und in Kroatien. Bis Weihnachten schmückt der in einem mit Wasser gefüllten Gefäß wachsende Weizen den Weihnachtstisch. Während der Weihnachtstage aber steht er unter dem Tannenbaum, neben der Krippe oder in einer Zimmerecke. Damit der Weizen schön aussieht, wird er geschnitten und mit einer roten Schleife oder der kroatischen Flagge umwickelt. In einigen Gebieten Kroatiens legt man in die Mitte des Weizens Äpfel und Kerzen. Nach Weihnachten verfüttert man den Weizen an die Vögel, weil man nichts aus dieser heiligen Zeit wegwerfen darf.
Bräuche in der Weihnachtsnacht
Für den kroatischen Weihnachtsabend sind drei alte Bräuche typisch:
- Drei große Holzscheite
- Das Stroh
- Krippe bauen
Drei große Holzscheite, die man Heiligabend ins Haus trug und in den Kamin legte, sind ein Symbol der Heiligen Dreifaltigkeit. Mit der Glut dieser Holzscheite zündete man alle Kerzen im Haus an. Den glimmenden Holzscheiten opferte man normalerweise ein wenig Essen und Wein vom Weihnachtstisch. Man glaubte, dass das Feuer der großen Holzscheite dem ganzen Haus und allen seinen Bewohnern nur Gutes bringen würde.
Stroh hat sich als ein Weihnachtssymbol deutlich länger als die Holzscheite gehalten. Der Augenblick, in dem das Stroh normalerweise durch den Hausherrn ins Haus gebracht wurde, kennzeichnet den offiziellen Beginn der Weihnachtsfeiertage. Das Stroh breitete man u. a. unter dem Tisch auf dem Boden aus, ein kleinerer Teil wurde auf den Tisch gelegt, der dann mit einer Tischdecke feierlich geschmückt wurde. Aus einem Teil der Ähren machte man Gebinde oder aber Kränze. Nach dem Abendessen setzten sich die Hausbewohner ins Stroh und unterhielten sich dort, bis es Zeit war, zur Kirche zu gehen. In einigen Landesteilen schlief man in der Weihnachtsnacht nicht im Bett, sondern auf dem Stroh. Das Verstreuen des Strohs auf dem Boden war ein Zeichen für die Geburt Christi im Stall, während die Symbolik der Gebinde und Kränze mit der Idee der Fruchtbarkeit zusammenhängt.
Die handgearbeitete Krippe oder die aus Karton, die man unter den Weihnachtsbaum stellt, erinnert an das Ereignis, das zur Weihnachtszeit gefeiert wird - die Nacht, in der Christus geboren wurde. Früher hat man die Krippen aus Gips hergestellt; hölzerne Krippen oder Krippen aus Ton fand man nur in den Kirchen. Es war eine Frage der Ehre, möglichst große Krippen anzufertigen. Gemäß einigen Aufzeichnungen hat der heilige Franz bereits im Jahre 1223 eine Krippe von natürlicher Größe hergestellt. In den Häusern stellte man erst seit dem 19. Jahrhundert Krippen auf.
Bis zum Jahre 1850 war es nicht üblich, Weihnachtsbäume zu schmücken. Die ersten Weihnachtsbäume waren Laubbäume. Den Weihnachtsbaum schmückte man früher mit Äpfeln, Apfelsinen, Pflaumen und Birnen, mit vergoldeten Erdnüssen und Haselnüssen sowie mit Zuckerwerk und Papier oder mit Glasfiguren. Außerdem schmückte man den Baum mit bunten Papierketten, mit goldenen und silbernen Fäden sowie mit Papierlaternen und Kerzen, die man nur zu den feierlichsten Momenten anzündete. In den Küstengebieten war es Sitte, dass die Kinder das Haus mit kleinen Salbeizweigen, mit Efeu oder mit Tannen- bzw. Pinienzweigen schmückten. Die symbolische Bedeutung dieser Handlungen: Durch das Grün wird an die Lebenskraft im Gegensatz zur absterbenden Natur des Winters erinnert.
Die Kerzen weisen einen doppelten Symbolgehalt auf: Sie sind ein Zeichen der erwachenden Natur, aber auch ein Zeichen für das Licht, das die Geburt Christi in die Welt gebracht hat.
Weihnachtsfasten und Weihnachtsabend
Es existiert der Brauch, am heiligen Abend zu fasten und bis Mitternacht wach zu bleiben, wenn man zur heiligen Messe geht. Am 25. Dezember wird ein üppiges Festmahl zubereitet. Am Weihnachtstag soll man bis zum Abendläuten alle Arbeiten im Haus erledigt haben und dann damit beginnen, Kuchen zu backen und das Essen zu kochen. Während man Heiligabend fastete, gab es an Weihnachten sogar bei den ärmsten Familien ein Stück Fleisch und Gebäck zu essen.
Karneval
Der Karneval ist vor Jahrhunderten entstanden und findet im Februar / März statt. Der Karneval beruht teilweise auch auf Gebräuchen der vorchristlichen Völker, hat aber auch katholische Tradition. Karnevalstädte an der kroatischen Küste sind für ihre Karnevalsumzüge, phantasievoll verkleidete Karnevalisten und zahlreiche Unterhaltungsveranstaltungen bekannt.
"Zvoncari" aus Kastav
Zvoncari und ihre traditionellen Karnevalszüge zählen zu den berühmtesten Karnevalssitten in Kroatien. Zvoncari tragen Matrosenanzüge bzw. gestreifte T-Shirts, weiße Hosen, über die man Strümpfe anzieht und breite knallrote Gürtel um die Taille. Über ihre Rücken legen Zvoncari die wichtigsten Teile ihrer "Ausrüstung" - Schaffsfell und riesige Metallglocken. Normalerweise handelt es sich um Kupferglocken, die ein Volumen von 10 bis 12 Litern haben. Glocken, die Zvoncari an Hüften tragen, haben ein Volumen von 1 bis 1,5 Litern. Gesichtsmasken, die aus Holz, Pappe, Schaffsfell und Hasenfell gemacht werden, haben Hörner und sehr oft rote Nasen. Zvoncari sind immer in Karnevalszügen zu sehen. Je nachdem, aus welchem Dorf sie kommen, tanzen sie unterschiedliche Rhytmen, so dass die Glocken der einzelnen Gruppen auch unterschiedlich klingen. Wenn Zvoncari sich vor einem Haus oder vor Zuschauern befinden, stoßen sie absichtlich auf einander, damit ihre Glocken so laut wie möglich klingen. Der Karneval in Kastav beginnt am 17. Januar (am Tag des St. Antons) und endet am Aschermittwoch.
Internationaler Karneval in Rijeka
Schon vor hundert Jahren waren die Karnevalsveranstaltungen in Rijeka viel intensiver als in anderen Städten in diesem Teil Europas. In Rijeka wurden Karnevalsumzüge sowie Karnevalsbälle veranstaltet, an denen österreichische und ungarische Aristokraten, russische Prinzessinnen, deutsche Barone sowie Grafen und Gräfinnen aus ganz Europa teilnahmen. Außerdem gab es in Rijeka zahlreiche Veranstaltungen, wie zum Beispiel den "Feiertag der Blumen", an dem das ganze Theatergebäude zu einem großen Tanzpodium wurde. Heutzutage findet in Rijeka einer der größeren europäischen Karnevale statt. Der internationale Karneval in Rijeka lockt zahlreiche Karnevalsgruppen sowie Tausende von Besuchern aus Kroatien und der ganzen Welt. Karnevalsveranstaltungen in Rijeka stellen eine eindrucksvolle Verbindung zwischen venezianisch-österreichischen Elementen und slawischer Mythologie dar.
Karneval "Robinja" auf der Insel Pag
In der Stadt Pag auf der gleichnamigen norddalmatinischen Insel findet der Karneval "Robinja" statt. Robinja (die Sklavin) ist eine gesungene Vorstellung mit Tanzaufführung. Die Rolle der Sklavin spielt ein Mann, der wie eine Frau gekleidet ist und ein Kopftuch trägt. Dieser Mann ist immer von zwei Jungen begleitet. Andere Rollen sind ein Händler, eine Händlergruppe, ein Fahnenträger, ein Spielmann sowie Rollen, die aus der Zeit der türkischen Herrschaft stammen. Die Vorstellung findet vor dem Pfarrerhaus, vor dem Haus eines angesehenen Bürgers oder auf dem Hauptplatz statt. Am Anfang bilden die Teilnehmer eine Ellipse. Die Handlung ist ganz einfach. Es geht um den Abkauf der Sklavin. Dabei streiten beide Seiten und erzählen Ereignisse aus der Geschichte nach. Der Kampf zwischen den Bösen und den Guten verbirgt sich unter der Maske der Liebe. Am Ende wird die Ellipse zu einem Knäuel und die Sklavin entflieht. Der Winterkarneval in Pag beginnt am ersten Samstag nach Heilige Drei Könige. Drei Tage vor dem Aschermittwoch finden auf dem Platz Petar Kresimir IV zahlreiche Veranstaltungen statt. Am Aschermittwoch ist der letzte Karnevalstag.
Spliter Karneval
Laut Dokumenten unterschied sich der Karneval in Split vom normalen Karneval. In Split wurden Maskenbälle in Palästen, Lesesälen und Bibliotheken sowie Feuerwerke veranstaltet, was dem Geiste der Renaissance entsprach. Zu dieser Zeit gab es in Split sogar schriftliche Regeln darüber, wie man sich während des Karnevals benehmen sollte. Außer den Karnevalszügen, zahlreichen Pierrots und Harlekinen sowie den Vorstellungen über historische Ereignisse war Split auch für üppige Feste und tolle Beleuchtung bekannt.
Dubrovniker Karneval
Dubrovniker Karneval stammt aus dem 14. Jahrhundert, Damals beschloss die Stadtverwaltung, das sich die Bürger verkleiden durften. Schreckliche Masken waren allerdings verboten. Deswegen bestand in Dubrovnik der Karnevalszug aus Männern und Frauen in schönen Nationaltrachten aus der Umgebung. Auf Einladung des Fürsten tanzten und amüsierten sich alle Karnevalisten und wurden von Blasinstrumenten und Trompeten begleitet. Manchmal wurden auch Ritterspiele veranstaltet. Junge Männer auf schnellen Pferden mussten mit ihren Lanzen einen kleinen hängenden Silberring aufspießen. In der Zeit der Spätrenaissance gab es in Dubrovnik Karnevalsgruppen, die als Soldaten, Tänzer, Kindermädchen, Zauberinnen, Teufel, Pfaffen usw. verkleidet waren. Im 18. Jahrhundert führten Theatergruppen auf den Plätzen Tänze und Vorstellungen mit beeindruckenden Koreographien auf. Am Anfang des 20. Jahrhunderts fanden Maskenbälle und luxuriöse Feste vor allem in Schlössern und Palästen der Aristokraten sowie in Häusern wohlhabenden Bürger statt, wobei das Volk sich auf den Straßen amüsierte.
Volkstrachten
Die Tracht ist eine traditionelle Form der Kleidung und somit Bestandteil des Erbes und Brauchtums eines jeden Volkes. Aufgrund ihrer Merkmale ist die traditionelle kroatische Kleidung in drei Gruppen eingeteilt:
Die Kontinentale Tracht
Wegen der kalten Winter und dem strengeren Klima trägt man in Kontinentalkroatien außer Leinen und Wolle auch Pelz. Zur Tracht zählen obligatorisch eine dicke Weste, eine Jacke und ein Mantel. Die Füße sind mit Leinen umwickelt, das die Funktion der Strümpfe übernimmt. Man trägt darüber Riemenschuhe oder im äußersten Norden Kroatiens Stiefel. Die Trachten der Frauen sind mit Pflanzen- und Tiermotiven verziert. Sie tragen rote, weiße oder blaue Bänder aus Seide oder Wolle, seidene Zierbänder und Zierstreifen, Spitzenarbeiten sowie Gold- und Silberschmuck, Korallen, Bernsteinketten und Perlen. Das Haar wird zu einem oder zwei Zöpfen geflochten und mit roten Bändern geschmückt, wenn das Mädchen noch unverheiratet ist. Das Haar einer verheirateten Frau wird mit Stoff und seidenen Kopftüchern bedeckt. Teil der Tracht einer Braut ist eine Krone. Außerdem trägt die Braut so viel Schmuck wie möglich. Außer der Alltagstracht gibt es auch eine besondere Goldtracht - "Goldschmied" genannt -, die mit einem Band aus goldenen Fäden geschmückt ist. Ein ungewöhnlicher Teil der männlichen Tracht ist eine kleine Schürze, die man über der Hose trägt - Baranja.
Die Gebirgs- und Küstentracht
Da Schafe den Reichtum dieser steilen Gebirgslandschaften darstellen, ist Wolle das Grundmaterial aus dem diese Nationaltracht hergestellt wird. Vor dem Weben färben Frauen das Garn rot, gelb, grün und schwarz. Charakteristische Details der Trachten sind Wollstrümpfe in schwarzer oder weißer Farbe, über denen man die Riemenschuhe trägt. Leinenhemden sind ein gemeinsamer nicht aus Wolle bestehender Bestandteil der männlichen und der weiblichen Tracht. Eine typische Kopfbedeckung für Männer und Frauen ist die rote Kappe mit Band und manchmal auch mit Pfauenfeder wegen des Aberglaubens, dass der Pfau die jungen Leute mit seinem bunten Augen vor bösen Mächten und vor Hexerei schützen wird. Über das lange Frauenhemd mit seinen geometrischen Motiven trägt man einen Gürtel, eine Schürze und ein Kleid, das bei verheirateten Frauen blau, bei unverheirateten weiß zu sein hat. Auf dem Kopf trägt man weiße Kopftücher, die mit Nadeln an der Kappe festgesteckt sind, oder Kopftücher mit einem Zierschleier. Obligatorisch ist Silberschmuck oder Schmuck aus Silberlegierungen, dann Haarnadeln mit großen Nadelköpfen, Ohrringe, kleine Silbermünzen und Schmuck aus Blechblättchen für die Brust. Die Männertracht besteht aus Hemd, knöchellanger blauer Hose, Lederweste und brauner oder blauer Jacke mit Ärmeln. Um die Taille wird ein roter Gürtel gebunden, in dem eine kleine Pistole steckt. Kleidungsstücke für den Winter sind aus Schafs- oder Lammfell gearbeitet.
Die Tracht am Meer
Die männliche Tracht ist blau oder braun und besteht aus knöchellanger Hose, aus einem Hemd, einer Weste mit einem goldenen, orientalischen Band, einem breiten Seidengürtel, einer weichen roten Kappe, Baumwollstrümpfen und Riemenschuhen. In Istrien trägt man eine lange enge Hose aus weißem Tuch, eine Lederweste, eine kurze Jacke mit Ärmeln sowie eine lange Jacke ohne Ärmel. Die Frau am Meer trägt ein weißes Hemd mit breiten Ärmeln, mit Seiden- oder Spitzenstickereien, der Rock hat dichte scharfe Falten. Die Frauen in Istrien nähen im Winter an das normale Hemd lange enge Ärmel, die sie sich auf den Rücken binden. Die Tracht auf der Insel Pag stammt aus dem 15. Jahrhundert. Sie ragt durch ihre charakteristische Spitze heraus, die den vorderen Teil des Hemdes und die Enden der Kopftücher verzieren. Die männliche Tracht ist blau. Sie wird mit seidenen Tüchern, die um die Taille gebunden sind, sowie durch eine rote Kappe für den Kopf geschmückt. Die männliche Tracht von Dubrovnik schmückt ein goldenes Band an Weste und Hose, während die Frauen reichen Schmuck tragen, der sehr fein ausgearbeitet ist: filigrane Ohrringe, prächtige Halsketten und Haarspangen.
Welchem Gebiet die jeweilige Tracht auch angehören mag, die Volkstracht wird immer in Handarbeit aus natürlichen Materialien angefertigt. Ihre Verzierungen hängen von der Kunstfertigkeit, der Phantasie und dem Reichtum der Familie ab, in der sie getragen werden.
Sonstige Bräuche
Regelmäßig widerkehrende Feste in Kroatien
Erstes Augustwochenende in Sinj: Sinjska Alka
3. August Sveti Stjepan in Brela
5. August Maria Schnee in Kukljica/Ugljan ( hl. Messe 8 Uhr, anschliessend Schiffsprozession, Verkaufsstände, am Abend Feuerwerk)
13. August Kirchenpatron in Sukosan, Sveti Kasijan (00:00 Uhr Feuerwerk)
16. August Kirchenpatron Sv. Rok in Bibinje (00:00 Uhr Feuerwerk)
Der Tag des Kirchenpatrons beginnt jeweils um 0:00 Uhr mit einem Feuerwerk. In Bibinje ist morgens ein Gottesdienst und anschliessend eine Prozession durch den Ort. Vor der Kirche erfolgt am Ende der Prozession ein Dankgebet mit anschliessendem Segen.
Die Vermieter bereiten Ihren Gästen an diesem Tag ein fürstliches Mahl zu, dazu wird schon frühmorgens ein Holz(kohlen)-Feuer entzündet und ein Lamm (janjetina) oder Spanferkel (svinjetina) gegrillt.
Am Abend geht es im Ort zünftig weiter. Meisst spielt eine Band, die örtliche Bevölkerung bereitet allerlei leckere Speisen wie Muscheln, Fische und Eintopf zu.
Getränkestände sind natürlich auch vorhanden.
6. Dezember wird jedes Jahr in Komiza ein Holzschiff verbrannt zu Ehren des Sv. Nikola
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